Ersatzneubau Kiosk Stadthausanlage Bürkliplatz
4.Platz / 4.Preis im offenen Projektwettbewerb, 2022

in Zusammenarbeit mit LYRA Lara Yves Reinacher Architekten

 Durch das Wegfallen der Hecken und die Vervollständigung des Baumrasters wird die Wahrnehmung des Baumvolumens auf der Stadthausanlage von Aussen gestärkt, während das Erdgeschoss durchlässig wird. Der Kioskneubau soll sich, wie die bestehenden Kleinbauten auf der Anlage, diesen räumlichen Qualitäten unterordnen. Die abgerundete dreieckige Grundform ohne Vorder- und Rückseite lehnt sich an den ebenfalls allseitig orientierten Musikpavillon von Robert Maillart an, verleiht dem Gebäude jedoch eine eigenständige Präsenz innerhalb der Stadthausanlage. Durch die Rundungen fliessen die drei Fassaden kontinuierlich um das Haus und stellen einen formalen Bezug zu den Kleinbauten zwischen Paradeplatz und Bellevue her. Aus jeder Perspektive heraus präsentiert sich das Gebäude gleichwertig und ohne Hierarchie. Die Nutzungen sind allseitig angeordnet, wobei die Hauptnutzungen jeweils in den Rundungen liegen.

 Die tragende Struktur des Neubaus ist in Analogie zum Maillart- Pavillon als Skelettbau in Ortsbeton konzipiert. Die Gebäudehülle und die Innenwände sind als nichttragende gedämmte Holzständerkonstruktionen ausgebildet. Beton mit Jurakalk, Baubronze, Glas und Holz; mit wenigen, robusten und langlebigen Materialien reiht sich der Kioskneubau harmonisch in den gebauten Kontext ein. Die äusseren Oberflächen werden subtil veredelt: Die Betonstruktur wird sandgestrahlt, die Betonbrüstungen an den Rundungen erhalten eine strukturierte Oberfläche und die Türen der WC Anlagen werden mit aufgesetzten Metallprofilen überspielt. Damit soll das Glatte und Hermetische des eigentlichen Zweckbaus aufgeweicht und ein zugänglicher und zugleich zeitloser Ort mit klassischer Eleganz geschaffen werden.